Ein denerviertes Herz, also ein Herz, welches bspw. während einer Herztransplantation außerhalb des Körpers autonom schlägt, besitzt eine Herzfrequenz zwischen 90 und 110 Schlägen pro Minute (S/min). Das Herz innerviert sich selbst ab der 10. Schwangerschaftswoche. Weicht die Herzfrequenz von den 90-110 S/min ab, ist dies das Resultat der erforderlichen Anpassungen eines antagonistischen Vorgangs zwischen den verschiedensten äußeren Einflüssen und körperinternen Regelungsmechanismen. Die Anpassung der Schlagfrequenz, Kraftentwicklung, Erregungsleitungsgeschwindigkeit und die Erregbarkeit der Herzmuskelzellen wird über die Fasern des sympathischen und parasympathischen Nervensystems gesteuert. Eine Aktivierung des Sympathikus durch Sport, bzw. Stress erhöht die Herzleistung, wohingegen die Aktivierung des Parasympathikus eine Verringerung der Herzleistung hervorruft. Eine gute Anpassungsfähigkeit des Herzens zeigt sich somit über eine erhöhte Herzfrequenzvariabilität. Diese kommt dadurch zu Stande, dass in einem gesunden Körper jedes Organ, eingebettet in gut organisierte Feedbackschleifen, vergleichbar ist mit einem Instrument in einem Orchester: Jedes einzelne Organsystem trägt mit einer bestimmten Information dazu bei, dass der Rhythmus, hier der Herzschlag, an die Melodie sprich die organischen Erfordernisse angepasst wird. Eine reduzierte Herzratenvariabilität ist immer ein Zeichen von fehlender Fitness oder Gesundheit.